35. Karate-Europameisterschaften der ITKF in Vila do Conde

Gold, Silber und Bronze in Portugal

Große Erfolge konnten die Karatekas der DJK-Sportfreunde Reichenberg bei den 35. Europameisterschaften der International Traditional Karate Federation (ITKF) in Vila do Conde (Portugal) feiern. Unter den über 250 Teilnehmern aus 15 Nationen waren auch zehn Karatekas des neu gegründeten DTKV-Stützpunktes Reichenberg, die im Team des Deutschen Traditionellen Karate Verbandes (DTKV) um Medaillen kämpften. Mit jeweils einmal Gold, Silber, Bronze und Platz 4 trugen die Kreisstädter maßgeblich zum 6. Platz in der Medaillenwertung des 21köpfigen Deutschen Teams bei, das insgesamt 1mal Gold, 2mal Silber und 3mal Bronze erzielte.

Die amtierende Weltmeisterin in Fuku-Go, Janine Hartmüller konnte mit ihrem Europameistertitel in Kata Einzel (Form) erneut einen riesengroßen Erfolg feiern. Erst stand der Fuku-Go-Wettbewerb (Mix aus Kata und Kumite) auf dem Programm. In der Gruppe der Kadetten (14 bis 15 Jahre) scheiterte die 15jährige Pfarrkirchnerin im Viertelfinale knapp gegen die spätere Europameisterin Daria Dolna (Polen) und belegte zusammen mit Teamkollegin Leonie Maier, die ebenso das Viertelfinale erreichte, einen starken 5. Platz. Anschließend lag der Fokus voll und ganz auf Kata Einzel (Form). In den Vorkämpfen zeigte Janine eine saubere und kraftvolle „Bassai Dai“ und qualifizierte sich damit fürs Halbfinale der besten acht. Auch hier setzte die Braungurtträgerin auf die Kata „Bassai Dai“, mit der sie sich in der Spitzengruppe platzieren konnte und somit den Einzug ins Finale der besten vier schaffte. Mit einer grandiosen Darbietung ihrer Spezialkata „Empi“ überzeugte Janine die Kampfrichter und holte verdientermaßen Gold vor Gabriela Kiszka (Polen) und Alvina Bajramij (Slowenien).

Für eine große Sensation sorgte Nikita Kurilow mit Silber im Kumite-Wettbewerb (Zweikampf) der Kadetten. Nach Siegen gegen Portugal und Rumänien traf der 14jährige Pfarrkirchner im Halbfinale auf den Polen Tymotheusz Skóra. Nikita nutzte seine Schnellkraft und sein gutes Auge und setzte sich in einem ausgeglichenen Kampf am Ende sensationell mit 2 : 1 Punkten durch und zog ins Finale ein. Im Kampf um Gold stand Nikita Kurilow den körperlich überlegenen Shahen Arakelyan aus Armenien gegenüber. Dieser konnte seine Reichweite nutzen und die Begegnung für sich entscheiden. Trotz der Niederlage war die Freude bei Nikita über den Vizeeuropameistertitel riesengroß.

Am zweiten Wettkampftag standen die Kata-Team-Wettbewerbe der Kadetten auf dem Programm. In der Gruppe der Damen belegte das Trio Janine Hartmüller, Leonie Maier und Jennifer Krebs mit „Bassai Dai“ und „Empi“ den 4. Platz hinter Rumänien, Polen und Portugal.

Bei den Jungen schafften Fabrizio Seminara, Nikita Kurilow und Victor Kolev mit „Bassai Dai“ als drittplatzierte den Einzug ins Finale. Dort zeigte das Trio die Kata „Jion“ und konnte sich die Bronzemedaille hinter Rumänien und Polen und vor Tschechien sichern.

Nach verletzungsbedingten Ausfällen wurde die erst 16jährige Alina Klick kurzerhand ins Kumite Team der Damen berufen. An der Seite von Michaela Brecht und Mihriban Ögut (beide Shingikan Backnang) kämpfte die Pfarrkirchnerin im deutschen Team gegen Italien um den Einzug ins Halbfinale. Alina machte in einem ausgeglichenen Kampf von Anfang an Druck, konnte aber trotz einiger guter Aktionen keine Punkte gewinnen, schaffte aber immerhin ein Unentschieden. Da die anderen beiden Kämpferinnen ihre Begegnungen verloren, schied das deutsche Team gegen den späteren Vizeeuropameister aus.

DTKV-Nationalcoach Manfred Schmoigl und Reichenbergs Cheftrainer Roland Hager sind mit den Leistungen und Platzierungen ihrer Schützlinge mehr als zufrieden. Die erzielten Ergebnisse sind noch höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass viele Konkurrenten aus Osteuropa, wie Polen und Rumänien über staatliche Fördergelder verfügen. Die Arbeit im neu gegründeten DTKV-Stützpunktkader, wo derzeit über 20 Nachwuchstalente aus der Region regelmäßig zusammen trainieren, trägt erste Früchte.

Die Ergebnisse des Stützpunktes Reichenberg im Überblick:

Gold:             Kata Einzel:              Janine Hartmüller

Silber:           Kumite Einzel:          Nikita Kurilow

Bronze:         Kata Team:               Fabrizio Seminara, Nikita Kurilow und Victor Kolev

Platz 4:          Kata Team:               Janine Hartmüller, Leonie Maier und Jennifer Krebs

Platz 5:          Kumite Team:           Alina Klick

                        Fuku-Go:                   Sabine Bruckbauer, Leonie Maier und Janine Hartmüller

                        Kumite Einzel:          Janine Hartmüller und Marc-Leon Rabanter

Platz 9:          Fuku-Go:                   Alina Klick, Marc-Leon Rabaner, Jennifer Krebs,

Nikita Kurilow und Fabrizio Seminara

                        Kumite Einzel:          Sabine Bruckbauer, Dominik Flat, Alina Klick,

Jennifer Krebs und Victor Kolev

Das Team vom DTKV-Stützpunkt Reichenberg feierte bei der Europameisterschaft der ITKF in Vila do Conde (Portugal) große Erfolge
Von links: Roland Hager (Dojoleiter Reichenberg), Victor Kolev, Fabrizio Seminara, Nikita Kurilow, Alina Klick, Janine Hartmüller, Marc-Leon Rabanter, Dominik Flat, Jennifer Krebs, Leonie Maier, Sabine Bruckbauer und DTKV-Nationalcoach Manfred Schmoigl
Janine Hartmüller demonstriert die Kata „Empi“ im Finale der EM in Portugal und holt Gold
Nikita Kurilow (links) setzt sich im Halbfinalkampf gegen den Polen Tymotheusz Skóra durch und holt Silber
Die 15jährige Janine Hartmüller erkämpfte sich in Kata Einzel der Kadetten den Europameistertitel
Der 14jährige Nikita Kurilow sorgte mit den Vizeeuropameistertitel in Kumite Einzel der Kadetten für eine Sensation
Janine Hartmüller, Leonie Maier und Jennifer Krebs demonstrieren im Kata-Team-Finale die Kata „Empi“
Das Trio Fabrizio Seminara, Nikita Kurilow und Victor Kolev mit „Bassai Dai“ auf dem Weg zur Bronzemedaille
Nikita Kurilow, Fabrizio Seminara und Victor Kolev (von links) holten sich im Kata-Team-Wettbewerb der Kadetten die Bronzemedaille hinter Rumänien und Polen
Das Trio Jennifer Krebs, Janine Hartmüller und Leonie Maier belegten im Kata-Team-Wettbewerb der Kadetten den 4. Platz