Die Haushaltssperre in Berlin trifft auch die DJK-SF Reichenberg. Für den geplanten Einbau von modernen LED-Flutlichtleuchten wurden nämlich die versprochenen Zuschüsse gestrichen. Folglich liegt die geplante Modernisierung auf Eis.
Hintergrund: Mitte November erklärte das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von Krediten im Bundeshaushalt in Höhe von 60 Milliarden Euro für nichtig. Daraufhin verhängte Finanzminister Christian Lindner eine Haushaltssperre – mit negativen Auswirkungen für die Fußballsparte der Sportfreunde.
Aus zwei Gründen sollte in Kürze die Flutlichtanlage auf dem Gelände erneuert und erweitert werden. Vorsitzender Mario Wimmer: „Zum einen wollen wir mit modernen LED-Leuchten zwischen 50 bis 70 Prozent Energie einsparen.“ Das mache pro Jahr einen vierstelligen Euro-Betrag aus. Zum anderen wollen die Sportfreunde mit der neuen Flutlichtanlage, die bis jetzt nur den Kunstrasen-Nebenplatz umfasst, zusätzlich den Hauptplatz beleuchten. Dabei reichen durch die geschickte Neuplatzierung die bereits vorhandenen Masten aus. Wimmer weiter: „Da die Kapazitäten auf dem Trainingsplatz ausgeschöpft sind, sollten künftig die Kleinen auf dem Hauptplatz trainieren.“ Werde es abends dunkel, sei das nun weiterhin hinfällig. Unterm Strich kommt das durchdachte Konzept erst einmal nicht zum Tragen, was großes Bedauern hervorruft.
Ohnehin zog sich das Beantragen der Zuschüsse arg in die Länge. Zwar erhielten die Sportfreunde vom Bayerischen Landesportverband (BLSV) bereits „die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ für die geplante Flutlichtanlage. Auch die Stadt bewilligte schon die nötigen Zuschüsse. Eine aktuelle Nachfrage in punkto Bundesfördermittel in Berlin brachte jedoch die ernüchternde Antwort der zuständigen Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), deren Projekte die „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG) umsetzt. Der Wortlaut: „Aufgrund des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes zum Zweiten Nachtragshaushaltsgesetz 2021 vom 15. November 2023 sind alle im Wirtschaftsplan 2023 ausgebrachten und noch verfügbaren Verpflichtungsermächtigungen mit sofortiger Wirkung gesperrt. In der Folge sind Bewilligungen von Vorhaben nicht mehr möglich.“ Dass die Sportfreunde ihren Antrag bereits zeitig vor einem halben Jahr einreichten, macht diese Absage natürlich nicht besser.
Die Reaktion der Vorstandschaft: „Natürlich sind wir mit den augenblicklichen Entwicklung alles andere als zufrieden“, so Vorsitzender Wimmer. Sein trauriges Fazit nach aktuellem Stand der Dinge: „Genaugenommen hat uns der Bund Fördergelder versprochen, die nie da waren.“ Indes hofft die Vereinsspitze auf längere Sicht, dass in diesem Fall aufgehoben nur aufgeschoben bedeutet. – Herwig Slezak (zuerst in der PNP)