Wie sich die Nachwuchs-Turnerinnen der Sportfreunde Reichenberg mit viel Freude und lauter Musik fit halten

Lisa beim Handstand
Mit Hilfestellung von Hilde Müller gelingt Lisa beim Fitness-Parcours sogar ein ordentlicher Handstand. – Foto: Slezak
Trommeln beim Gummibär-Lied, was das Zeug hält, auf grüne Gymnastikbälle: (von links) Caroline Scherzer (10), Helene Sopp (9), Johanna Reitmeier (10), Lena Waschlinger (10), Miriam Duldinger (9), Fabienne König (6), Lisa Bruckmeier (9) und Johanna Hanig (10). – Foto: Slezak

Spaß an der Bewegung vereint rund zehn Kinder, die beim „Turnen und Aerobic“ der Sportfreunde Reichenberg mitmachen. Wir sahen dem Nachwuchs bei Training zu und erfuhren, wann der Gummibär zum Einsatz kommt und warum Buben derzeit nicht abgehen.
Wenn aus dem Gymnastikraum am Vereinsgelände ein wildes Trampeln dringt, wärmen sich die Nachwuchs-Turnerinnen auf. Gleich danach freuen sich alle aufs Trommeln. Zur Vorbereitung platzieren die umtriebigen Mädchen grüne Gymnastikbälle in schwarze Halterungsringe. „So können wir die Bälle wie ein Schlaginstrument verwenden“, erklärt Caroline Scherzer.
Am liebsten trommelt die Zehnjährige zum Song mit dem Titel „Ich bin dein Gummibär“. Passenderweise haben die Bälle, welche die Kinder nutzen, dieselbe Farbe wie der Gummibär im Video des fetzigen Musikstücks. Geht es los, hüpfen die Mädchen wie bei der Reise nach Jerusalem im Kreis. Mit zwei Sticks schlagen sie im Takt auf denjenigen Ball, den sie gerade passieren. So wirkt ihre Einlage wie ein lautstarker Ringelreigen.
Bei einer Passage des Stücks treffen sich die Mädchen in der Mitte und klatschen sich gegenseitig ab. Wie gut das aussieht, können sie in einem Spiegel beobachten, der sich auf der Stirnseite über den ganzen Gymnastikraum erstreckt.
Natürlich steht nicht nur das Trommeln hoch im Kurs. Lisa Bruckmeier schwört auf den Fitness-Parcours: „Dazu zählen das Seilspringen oder Übungen mit Hula-Hoop-Reifen.“ Mit etwas Hilfestellung schafft die Neunjährige sogar einen Handstand. Auch Caroline kann sich mit dieser Art des Zirkeltrainings anfreunden. Bodenübungen mag sie weniger. „Liegestützen strengen mich an.“
Natürlich passieren beim Training auch lustige Sachen. So fiel Caroline einmal vom Gymnastikball runter wie ein Reiter beim Rodeo vom Pferd. Und Johanna Hanig (10) verrät: „Ich konnte einmal nicht die Sprossenwand hochklettern, weil ich einen richtigen Lachflash hatte.“
Teils gehen die Mädchen zusammen zur Schule, teils kennen sie sich aus der Nachbarschaft, teils lernten sie sich hier schätzen. Während Caroline und Lisa schon seit zwei Jahren mit von der Partie sind, ist Fabienne König (6) erst zum dritten Mal dabei. Erst kürzlich wechselte das Nesthäkchen vom Kinderturnen der Kleinen in der Alexihalle am Donnerstag in die Montagsgruppe der älteren Mädchen. Beim einstündigen Training ab 16.30 Uhr dürften zwar auch Buben mitmachen. Dass es sich derzeit um eine reine Mädchengruppe handelt, macht aber niemanden etwas aus. Helene Sopp (9) findet ohnehin: „Jungs machen immer so viel Schmarrn.“
Wie es aussieht, bleiben die vergnügten Mädchen erst einmal unter sich. Lena Waschlinger (10), die auch schon seit zwei Jahren mit dabei ist, meint zu guter Letzt: „Solange ich Lust darauf habe und es mit der Schule auf die Reihe kriege, mache ich weiter.“ Wer mehr übers Kinderturnen wissen will, ruft Leiterin Hilde Müller an unter Tel. 08561/910977.
Da die jungen Turnerinnen allesamt musikalisch sind, wird als nächstes ein neues Lied einstudiert. Eine öffentliche Kostprobe seiner lautstarken Künste gibt der Nachwuchs spätestens beim Sommerfest der DJK-SF Reichenberg. Bis dahin wird noch fest gehüpft und getrommelt. – Herwig Slezak