Natürlich wurden und werden die Aktivitäten der sechs Sparten der DJK-Sportfreunde Reichenberg durch die Corona-Maßnahmen beeinträchtigt. Die Vorstandschaft des Vereins sowie die rund 1250 Mitglieder versuchen, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. „Die Sportfreunde halten sich natürlich an die aktuellen Vorgaben und hoffen nächstes Jahr auf eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität“, so die beiden ersten Vorsitzenden Reinhard Maier und Ludwig Seiler.
Kein Licht brennt derzeit im bewirtschafteten Heim der Sportfreunde am Vereinsgelände in Höckberg. Sich nach dem Training zusammen mit seinen Kameraden von Hans und Maria Lindlbauer bewirten zu lassen – weder das eine noch das andere ist während des Lockdowns leider möglich. Bereits in der warmen Jahresszeit fiel das zweitägige Sommerfest, in dem alle Sparten des Vereins stets wie eine große Familie zusammenhelfen, der Pandemie zum Opfer.
Bei allen Ausfällen und Einschränkungen: Zwischen den zwei Lockdowns waren die SFR-Abteilungen den geltenden Coronaregeln entsprechend aktiv. Die Gymnastiksparte um Hilde Müller führte ihr Trainingsprogramm „indoor“ mit Abstand durch. Die Fußballer von Spartenchef Egon Sonntag konnten draußen trainieren und teils auch den Punktspielbetrieb aufnehmen. Die Karatekas von Roland Hager nahmen über ihre Übungsstunden hinaus an mehreren Meisterschaften breit aufgestellt sowie gewohnt erfolgreich teil. Bei den Leichtathleten konnte Ludwig Meister neben dem Freilufttraining einige erfahrene Aktive zu Wettkämpfen entsenden.
Auch die Rollkunstlaufsparte nahm zwischen beiden Lockdowns die Übungseinheiten wieder auf. Aushängeschild Gina Pröbstl fuhr teils nach Ismaning bei München, um sich fit zu halten, und zwar mit Erfolg. Im Sommer konnte sie nämlich ihren Titel als Bayerische Meisterin verteidigen. Beim bundesweiten Wettbewerb in Darmstadt erkämpfte sie den respektablen elften Rang.
Zu guter Letzt unternahmen die zur Skisparte gehörenden Radfahrer rund um Bernd Buresch unterschiedlich lange Touren, zu denen sich die Teilnehmer ganz nach persönlichen Vorlieben anschlossen. Der Abteilungsleiter Ski, Andreas Bründl, fährt diesen Winter notgedrungen „auf Sicht“.
Für Kassier Mario Wimmer brachte das Jahr 2020 ein Wechselbad der Gefühle. „Zunächst sind die Ausgaben gesunken, weil Übungsleiter dankenswerterweise auf Vergütungen verzichtet haben“, so Wimmer. Die strikte Einhaltung der Corona-Regeln habe jedoch zusätzliche Kosten verursacht. „Um die geforderten Hygienestandards zu sichern, hat der Verein eine weitere Reinigungskraft beschäftigt“, informiert der Kassier. Neben dem ausgefallenen Sommerfest riss die Absage des Weihnachtsmarkts ein Loch in den Haushalt. Zudem habe der Verein den Kunstrasenplatz weit weniger oft vermieten können als sonst. Des Weiteren zeige der Trend bei der Zahl der Mitglieder leider nach unten. Mario Wimmers Fazit: „Bei der Finanzplanung 2020 war viel Flexibilität gefragt, und 2021 wird finanziell sicher ähnlich schwierig.“
Trotz aller Herausforderungen konnten die Sportfreunde im ablaufenden Jahr alle geplanten Projekte umsetzen. So wurde etwa die neue Schließanlage eingebaut. Voraussichtlich Mitte kommenden Jahres werde der geplante Austausch der Heizung in die Tat umgesetzt.
In den Sportstätten ruht derzeit der Trainingsbetrieb. Teils behelfen sich die Aktiven mit Online-Angeboten. Besonders umtriebig und einfallsreich zeigt sich einmal mehr die Karatesparte. „Über die Plattform Zoom Meetings können alle Mitglieder ihrem jeweiligen Unterricht von zu Hause aus folgen“, vermeldet Roland Hager.
Darüber hinaus fielen zum Jahresende auch bei den Sportfreunden die Abschlussfeiern aller Sparten flach. Mit Sicherheit nicht stattfinden können im neuen Jahr die Christbaumversteigerung sowie der Sportlerball. Auf alle Fälle soll jedoch die heuer abgesagte Jahreshauptversammlung nachgeholt werden. Und früher oder später dürfen sich die Sportfreunde nach dem Training sicher wieder bei Hans und Maria Lindlbauer im Vereinsheim treffen. Mit der nötigen Geduld freuen sich viele Reichenberger Mitglieder darauf schon heute. – Herwig Slezak (zuerst erschienen in der Passauer Neuen Presse am 2. Januar 21)