Riesenerfolg für Nachwuchskarateka Janine Hartmüller von den DJK-Sportfreunden Reichenberg bei den 21. Weltmeisterschaften der International Traditional Karate Federation (ITKF) im slowenischen Kranjska Gora. Die 14jährige Sportlerin erkämpfte sich in der Disziplin Fuku-Go, einer Mischung aus Kata (Form) und Kumite (Zweikampf) sensationell den Weltmeistertitel in der Gruppe der Kadettinnen (14 bis 15 Jahre). Mit Rang 7 in Kata Einzel sicherte sich Janine mit „Empi“ eine weitere Top-8-Platzierung. Aufgrund ihrer Erfolge auf nationaler Ebene wurde die Pfarrkirchnerin ins Nationalteam des Deutschen Traditionellen Karate Verbandes (DTKV) berufen.
Insgesamt nahmen an den ersten Weltmeisterschaften nach Corona ca. 300 Athletinnen und Athleten aus über 40 Nationen teil. Drei Tage lang wurden auf fünf Kampfflächen in der Vitranc Sport Hall im slowenischen Wintersportort Kranjska Gora in den Altersgruppen Kadetten, Junioren, Jugend und Senioren, sowie Veteranen um die begehrten Medaillen gekämpft.
Wochenlang liefen die Vorbereitungen auf die Meisterschaft auf Hochtouren, zeitweise absolvierte die Schülerin bis zu sechs Trainingseinheiten pro Woche, um möglichst gut in Form zu sein.
Im Kata Einzel zeigte Janine die Kata „Empi“, was aufgrund der Charakteristik der Kata mit vielen dynamischen Passagen so viel wie „Schwalbenflug“ bedeutet. Mit einem gelungenen Mix aus Schnellkraft, Sauberkeit und Dynamik, sowie Betonung der langsamen Passagen sicherte sich die Pfarrkirchnerin das Ticket fürs Halbfinale. Hier gab Janine nochmal alles und belegte einen starken 7. Platz.
Noch besser lief es im Fuku-Go, ein Wettbewerb, der speziell fürs traditionelle Karate geschaffen wurde, um der einseitigen Spezialisierung vieler Athleten auf eine Disziplin entgegenzuwirken. Um hier zu bestehen, muss man in Kata und in Kumite stark sein. In einer Runde müssen die Teilnehmer die Kata „Kitei“ zeigen und in der nächsten Runde im Kumite (Zweikampf) bestehen. Die Kitei, die extra für diese Art von Wettbewerb geschaffen wurde, zählt zu den anspruchsvollsten Katas überhaupt. Für die Kumite-Runden wurde Janine vom Verbandscoach Manfred Schmoigl auf eine offensive Verteidigung getrimmt. Die Mühen und Anstrengungen haben sich gelohnt. Janine Hartmüller erkämpfte sich nach nervenaufreibenden Begegnungen den Titel vor der Ägypterin Malak Hisham Hassan Hassanein. Die beiden Bronze-Medaillen gingen an Sonia Mot (Rumänien) und Hany Kamal Mohamed Bassmala (Ägypten). Das Ziel, Erfahrung sammeln und sich möglichst gut zu verkaufen, das Trainer Roland Hager und DTKV-Cheftrainer Manfred Schmoigl gesetzt haben, wurde somit weit übertroffen.
Für die weiteren 12 Teilnehmer im deutschen Team gab es wenig zu holen. Lediglich das Enbu (einstudierter Ein-Minuten-Kampf) mit Gabriel Eisenmann und Michaela Schwaderer (beide Shingikan Backnang) durfte sich mit Bronze in der Gruppe der Senioren (ab 21 Jahren) mit Bronze über eine Medaille freuen.